Sehr geehrte:r Herr / Frau XY,
etwa 50 % der Tumoren von Patient:innen mit metastasiertem Mammakarzinom (mBC) sind HER2-low (geringe HER2-Expression).1-6 Die Einordnung der HER2-IHC-Scores von 1+ oder 2+/ ISH– als HER2-low wird von der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e. V. (AGO) Kommission Mamma mit (++) bewertet.7 Das zeigt die Bedeutung einer genauen Differenzierung des HER2-Status, die insbesondere entscheidend für die Behandlung mit einer gegen HER2 gerichteten Therapie bei Patient:innen mit vorbehandeltem HER2-low mBC ist.

Grundlage für den Paradigmenwechsel (Abb. 1) bei der Einteilung des HER2-Status bilden die Ergebnisse der Phase-III-Studie DESTINY-Breast04 (DB04), die für Trastuzumab deruxtecan (T-DXd, Enhertu)# positive Wirksamkeitsdaten im Vergleich zur Chemotherapie nach ärztlicher Wahl (TPC)* gezeigt und das Verträglichkeitsprofil von T-DXd aus früheren Studien bestätigt hat.9
DB04-Studie:
PFS und OS beim HER2-low mBC9,10
In der DB04-Studie konnte für das progressionsfreie Überleben (PFS) und das Gesamtüberleben (OS) in der ITT-Population (HR+ und HR-) ein statistisch signifikanter Vorteil für T-DXd im Vergleich zur TPC erreicht werden: In der Primäranalyse (Datenschnitt Januar 2022) wurde unter T-DXd für das PFS nach BICR das mPFS mit 9,9 Monaten im Vergleich zu 5,1 Monaten unter TPC fast verdoppelt (HR 0,50; 95 %-KI: 0,40–0,63; p < 0,001; Abb. 2).9
Das mOS betrug in der ITT-Population 23,4 Monate für T-DXd vs. 16,8 Monate unter TPC (HR 0,64; 95 %-KI: 0,49–0,84; p = 0,001)9 und konnte in einer zweiten Analyse mit einem medianen Follow-up von 32 Monaten (Datenschnitt März 2023) bestätigt werden (22,9 Monate unter T-DXd vs. 16,8 Monate unter TPC; HR 0,69; 95 %-KI: 0,55–0,86; Abb. 3).10 Das Sterblichkeitsrisiko wurde somit für Patient:innen unter T-DXd um 31 % reduziert.10
Verträglichkeitsprofil von T-DXd
In der DB04-Studie traten unerwünschte therapiebedingte Ereignisse (TEAE) Grad 3 oder höher unter T-DXd seltener als unter TPC auf (54,4 vs. 67,4 %). Die häufigsten in der DB04-Studie gezeigten TEAE mit Kausalzusammenhang aller Grade bei mind. 20 % (22–73 %) der Patient:innen unter T-DXd vs. TPC waren Übelkeit (73 vs. 24 %), Fatigue (52 vs. 44 %), erhöhte Transaminasen (42 vs. 40 %), Alopezie (38 vs. 33 %), Neutropenie (35 vs. 53 %), Anämie (34 vs. 24 %), Erbrechen (34 vs. 10 %), verminderter Appetit (29 vs. 16 %), Thrombozytopenie (25 vs. 9 %), Leukopenie (24 vs. 31 %), Diarrhö (22 vs. 18 %) und Obstipation (22 vs. 13 %). Bei 12,1 % der Patient:innen unter T-DXd (n = 45) trat eine interstitielle Lungenerkrankung (ILD / Pneumonitis) vs. bei 0,6 % unter TPC (n=1) auf.10
Leitlinienempfehlungen zu T-DXd
bei HER2-low mBC
Basierend auf den Ergebnissen der DB04-Studie hat T-DXd die höchste (++) Empfehlung der AGO Kommission Mamma für die Anwendung beim HR-positiven HER2-low mBC erhalten, die eine vorangegangene Chemotherapie erhalten haben. Die Therapie mit T-DXd bei Patient:innen mit HR– / HER2-low metastasierten (triple-negativen) Tumoren wird von der AGO Kommission Mamma mit (+) empfohlen.11 In den ESMO Living Guidelines wird T-DXd als erstes ADC nach der Chemotherapie für die Behandlung von Patient:innen mit HR+/ HER2-low mBC empfohlen (I, B; ESMO-MCBS v1.1 score: 4).12

Ihr Team von Daiichi Sankyo & AstraZeneca
Kontakt
Clemens Jacker
Brand Manager Oncology
AstraZeneca GmbH
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c/o Selinka/Schmitz Health Communications GmbH
E-Mail: presse-ds-az@selinka-schmitz.de

DE/ADC/10/24/0003
*Chemotherapie nach ärztlicher Wahl (Capecitabin, Eribulin, Gemcitabin, Paclitaxel oder nab-Paclitaxel)

#Enhertu wird angewendet als Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit inoperablem oder metastasiertem HER2-low Brustkrebs, die bereits eine Chemotherapie in der metastasierten Situation erhalten haben oder bei denen während oder innerhalb von 6 Monaten nach Beendigung der adjuvanten Chemotherapie ein Rezidiv aufgetreten ist.13

1. Rüschoff J et al. Mod Pathol 2017; 30: 217–226
2. Schettini F et al. NPJ Breast Cancer 2021; 7: 1
3. Viale G et al. SABCS 2022: Poster HER2- 15
4. Peiffer DS et al. JAMA Oncol 2023; 9: 500–510
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